Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

18. November 2021

Tagesveranstaltung zu Stigmatisierung psychischer Erkrankungen Tagesveranstaltung zum Problem der Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen

Erstmalig Kooperation des Moraltheologischen Seminars und des Referats für Psychiatrieseelsorge im Erzbistum Köln

Am 9.11.2021 fand erstmals in Kooperation eine Veranstaltung zu Stigmatisierung psy. Erkrankungen statt, die sich sowohl an Mitarbeitende des Erzbistums Köln wie auch Studierende der Kath. Theologie der Universität Bonn richtete.

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In Kooperation zwischen dem Moraltheologischen Seminar und dem Referat für Behinderten- und Psychiatrieseelsorge des Erzbistums Köln fand am Dienstag, den 9. November erstmalig eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Stigmatisierung psychischer Erkrankungen in Köln statt. Die Leitung hatten Herr Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister und Frau Barbara Dreyer als Diözesanreferentin für Psychiatrieseelsorge.
 
Neben Mitarbeiter*innendes Erzbistums welche v.a. in der Kategorialseelsorge tätig sind und dort Menschen mit psy. Erkrankungen begegnen und begleiten, nahmen auch acht Studierende der Katholischen Theologie teil, die sich mit der Thematik im Rahmen einer Übung im Wahlpflichtbereiches auseinandersetzen.
 
Die Beiträge der Referent*innen adressierten sowohl konzeptionell-theoretische Überlegungen, die Perspektive der Betroffenen wie auch die Aufgabe von Pastoral. Herr Dr. Tobias Skuban-Eiseler (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Isar-Amper-Klinikum, München) informierte in seinem Vortrag über Konzepte und Folgen von Stigmatisierung aus psychiatrischer Sicht und warf dabei auch einen kritischen Blick auf die Rolle des eigenen Berufsstandes. Frau Tonner bot als Betroffene und EX-IN-Begleiterin in ihrem Statement Einblicke sowohl in konkreten Auswirkungen und Probleme von Stigmatisierung psy. Erkrankungen wie auch deren Relevanz und Umgang in der Begleitung von Betroffenen. Herr PD Dr. Wolfang Reuter richtete in seiner Einheit den Blick auf die Relevanz von Stigmatisierung in pastoralen Kontexten und stellte unter Bezugnahme auf die biblische Erzählung der Heilung des Besessenen von Gerasa (Mk 5,1ff) konzeptionelle Überlegungen vor. Eine einführende Einheit von Herrn Sautermeister, in denen die Teilnehmenden Stigmatisierungserfahrungen nachspüren konnten sowie eine abschließende Austauschrunde mit den Referent*innen bildeten den Rahmen des Programms.
 
Die unterschiedlichen Hintergründe der Teilnehmenden bereicherten die Veranstaltung. Die Studierenden weiteten den Fragehorizont durch Ihre Perspektiven, Fragen und Beiträge. Gleichzeitig bekamen sie einen Eindruck von den Fragen und Anliegen der Praktiker*innen, wodurch auch die Relevanz des Themas eindrücklich unterstrichen wurde. Aus den Reaktionen und Wortmeldungen der anderen Teilnehmenden ging hervor, dass die Anwesenheit der Studierenden als sehr positiv wahrgenommen wurde.
 
Auch bei dieser Veranstaltung gezeigt, wie wichtig die Beschäftigung mit psy. Erkrankungen und deren Stigmatisierung nach wie vor ist. Es wurde auch deutlich, dass es über die Problematik von Stigmatisierung hinaus einen hohen Bedarf an Information und Kompetenzvermittlung rund um den Themenbereich psy. Erkrankungen und Umgang mit Betroffenen gibt.
 
Die Idee zu dem Thema und der Kooperation entstand bereits im Jahr 2020. Die Durchführung musste jedoch aufgrund der Covid-19-Pandemie mehrmals verschoben werden. Vor dem Hintergrund der gemachten Erfahrungen scheinen ähnliche Kooperationen auch in der Zukunft lohnenswert.

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