Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2021

Vorlesung (10100901):  „Gewalthaltige Gottesbilder im Alten Testament“ 

(LM 2, M Aufb. 1 bibl., M Aufb 2 hist., syst., prakt.)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 10–12 Uhr (c.t.)

Kommentar:

Neben freudig-optimistischen Tönen, die z.B. in der ursprünglichen Schöpfungsharmonie, der Rettung Israels aus der Hand eines grausamen Pharao oder der Einweihung des Jerusalemer Tempels unter König Salomo anklingen, finden sich im Alten Testament auch düstere Farben, die Zorn, Grimm, Rache und Eifersucht als Motivationen eines auch durch Gewaltausübung geprägten Handelns Gottes darstellen. Wie kann man solche biblischen Texte und ihre teilweise expressionistisch anmutenden Bilder verstehen? Sowohl die unmittelbar ansprechenden als auch die irritierenden Aspekte alttestamentlichen Zeugnisses von Gott gehören zur Offenbarung, wobei gerade scheinbar Anstößiges, recht verstanden, den Glauben vertiefen kann.

In einem exemplarischen Zugang erschließt die Vorlesung durch Anwendung synchroner und diachroner Methoden literarische Eigenarten, historische, kulturelle und innerbiblische Kontexte sowie theologische Deutungsmöglichkeiten relevanter Texte aus Pentateuch, Propheten und Psalmen. Unter anderem werden die sog. Opferung des Isaak (Gen 22), die Exodus-Erzählung (Ex 1 – 15), die Verstoßung der rebellischen Exodus-Generation in der Kundschafter Erzählung (Num 13 – 14), der Befehl der Vernichtung der Midianiter (Num 31), die Eroberung Jerichos (Jos 6), das beim Propheten Jesaja geschilderte Zerbrechen der Beziehung zwischen JHWH und Israel (Jes 1 – 12), die Gewaltproblematik in Jesaja 34, einem protoapokalyptisch ausgebauten Wort gegen Edom, und beim Propheten Nahum sowie die Rolle von Flüchen in den Psalmen untersucht. Zur Kontextualisierung der israelitischen Traditionen im Rahmen des Alten Orients werden vergleichbare Texte aus Moab, Ugarit und Assyrien herangezogen. Ziel ist es, zu einem historisch und philologisch informierten theologischen Verständnis der Problematik zu gelangen.

Literatur:

G. Baumann, Gottesbilder der Gewalt im Alten Testament verstehen, Darmstadt 2006.

U. Berges, Die dunklen Seiten des guten Gottes. Zu Ambiguitäten im Gottesbild JHWHs aus religions- und theologiegeschichtlicher Perspektive, Paderborn 2013.

Ders./B. Obermayer, Gottes Gewalt gegen Kinder in den Büchern Jesaja und Klagelieder. Eine bibeltheologische Problemanzeige, in: N.C. Baumgart u. a. (Hg.), Gewalt im Spiegel alttestamentlicher Texte (EThS 43), Würzburg 2012, 53-75.

Leistungsnachweis: Die Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 

Seminar (10100902): „Die Öffnung auf die Völker im Alten Testament“ 

(M 14 / LA 1/ M Aufb. 1 bibl. / M Aufb. 2 hist., 2 syst., 2 prakt.)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 14–16 Uhr (c.t.)

Kommentar:

Anders als vielfach angenommen ist die Hebräische Bibel nicht nur die Gründungsurkunde für das erste Gottesvolk, sondern bezieht auf vielfältige Weise Menschen aus den Völkern und fremde Nationen insgesamt in das Beziehungsgeschehen zwischen JHWH und Israel ein. Der midianitische Schwiegervater des Mose (Ex 18) , Rahab in Jericho (Jos 2), der Syrer Naaman (2 Kön 5), die Seeleute im Buch Jona, die Moabiterin Rut, die zur Urahnin Davids wird, Fremde, deren Gebete und Opfer erhört werden (1 Kön 8) und die nach Jerusalem wallfahren werden (Jes 2; Mi 4), sowie Ausländer und Eunuchen, die sich JHWH anschließen (Jes 56) ergeben eine zentrale Bedeutungslinie, die in der Anbetung allen Fleisches in Jes 66 gipfelt. In den einzelnen Seminarsitzungen, die von den Studierenden vorbereitet werden, werden alle diese Texte auf Grundlage des hebräischen Textes analysiert und ihre theologische Relevanz beleuchtet.

Literatur: V. Haarmann, JHWH-Verehrer der Völker: die Hinwendung von Nichtisraeliten zum Gott Israels in alttestamentlichen Überlieferungen (AThANT 91), Zürich 2008.

Anforderungen: Sprachkenntnisse des Hebräischen

Leistungsnachweis: Die Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 

Übung (10100904):  Lektüre zur Vorlesung „Joseferzählungen“ 

(M15 / M23 [3 LP])

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Fr, 11–13 Uhr (c.t.)

Kommentar: 

Die Übung setzt die Lektüre von Gen 37-50 aus dem WiSe 2020-21 fort. NeueinsteigerInnen sind herzlich willkommen.

Der Text wird in der hebräischen Ursprache gelesen.

Literatur: Biblia Hebraica Stuttgartensia [BHS], hg. v. Karl Elliger/Rudolf Kittel, Studienausgabe, ed. 5. emendata, opera Adrian Schenker, Stuttgart 1997.

Für Informationen zu Textausgaben, Wörterbüchern, Grammatiken und weiteren Hilfsmitteln konsultieren Sie bitte die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html.

Anforderungen: Sprachkenntnisse des Hebräischen

Leistungsnachweis: Die Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 

Übung (10100903):  Lektüre zur Vorlesung „Schöpfung“

(M6)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Fr, 9–11 Uhr (c.t.)

Kommentar:

In der Übung werden Texte zur Schöpfungslehre (M 6) aus dem Alten Testament in hebräischer Sprache gelesen und übersetzt.

Literatur: Für Informationen zu Textausgaben, Wörterbüchern, Grammatiken und weiteren Hilfsmitteln konsultieren Sie bitte die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html.

Anforderung: Sprachkenntnisse des Hebräischen

Leistungsnachweis: Die Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 

Proseminar (10100907): „Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese“ 

Dozentin: Dipl. theol. Kirsten M. Schäfers, M.A.

Zeit und Ort: das Seminar findet an der Universität zu Köln statt.

 

Übung (10100908): „Wissenschaftliches Schreiben im Alten Testament“ 
(M 15/ M 23 [3 LP]; alle Studiengänge willkommen)

Dozentin: Dipl. theol. Kirsten M. Schäfers, M.A.

Zeit und Ort: Mo, 10–12 Uhr (c.t.)

Kommentar:

In der Übung werden Grundlagen und fortgeschrittene Anforderungen des wissenschaftlichen Schreibens im Fach Altes Testament trainiert. Dabei wird neben einer gesteigerten Sicherheit in formalen Fragen die Entwicklung eines eigenen Stils und einer eigenen Argumentationshaltung im Vordergrund stehen.

Die Veranstaltung ist so konzipiert, dass sie nach einigen grundsätzlichen und einführenden Reflexionen von den konkreten Bedürfnissen und aktuellen Projekten der TeilnehmerInnen ausgeht und diese an Beispielen praktisch einübt. Sowohl formale Fragen (Zitation, Layout, Literaturangaben, Bibelzitate, Hilfsmittelgebrauch etc.) als auch fortgeschrittene Aspekte wie Argumentationsebenen und -arten, diskursive Interaktion mit der Forschungsliteratur, Unterschiede zwischen Beobachten und Auswerten etc. können adressiert werden. Der konkrete Kursplan wird in der ersten Sitzung in Abstimmung mit den TeilnehmerInnen erstellt.

Von den TeilnehmerInnen können alle Schreibprojekte mit Bezug zum Alten Testament (Essays, PS-Arbeiten, HS-Arbeiten und Abschlussarbeiten) eingebracht werden. Eine Teilnahme ist aber auch ohne konkretes Schreibprojekt möglich.

Die Veranstaltung wird digital unterrichtet. Es wird mit zoom, geteilten Dokumenten in sciebo und kollaborativer Textbearbeitung in cryptpad gearbeitet. Für diese Tools brauchen Sie kein Vorwissen. 

Literatur:

Lernumgebung AT zum Wissenschaftlichen Arbeiten: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html.

Hilfsmittelreader AT zum Wissenschaftlichen Arbeiten: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_file_2001700_download.html.

Leitfaden für Hauptseminararbeiten AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_file_2001706_download.html.

H. Esselborn-Krumbiegel, Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln und Übungen (utb 3429), 6., akt. Aufl., Leiden u. a. 2021 (Mit VPN online zugänglich über die ULB>utb study ebooks: https://www.utb-studi-e-book.de/9783838547329).

D.-P. Zorn, Einführung in die Philosophie (Rote Reihe 100), Frankfurt am Main 2018.

Leistungsnachweis: Die Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben

 

Oberseminar

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 18 s.t.–19.30 Uhr (vierzehntäglich)

 

Sprachkurs Hebräisch II

Dozent: Dr. Bernd Obermayer

Zeit und Ort: Fr, 16–18 Uhr (c.t.)

 

Sprachkurs Hebräisch (Lehramt)

Dozent: Dr. Bernd Obermayer

Zeit und Ort: Fr, 14–16 Uhr (c.t.)

 

Tutorium zum Sprachkurs Hebräisch II

Dozent: Niklas Wichmann

Zeit und Ort: n.n.

Kommentar:

Das Ziel wird es sein, die grammatikalischen Phänomene, den Wortschatz, die Lesekompetenz und die Übersetzungspraxis begleitend zum Kurs „Hebräisch II“ wöchentlich zu wiederholen und zu verfestigen. In diesem Semester wird das Tutorium weitestgehend über die Plattform eCampus durchgeführt. „Online-Präsenzsitzungen“ werden Raum für bestehende Fragen bieten. Weitere Absprachen organisatorischer Art werden mit den Teilnehmern des Tutoriums stattfinden. 

 

Tutorium zum Sprachkurs Hebräisch (Lehramt)

Dozent: Niklas Wichmann

Zeit und Ort: n.n.

Kommentar:

Das Ziel wird es sein, die grammatikalischen Phänomene, den Wortschatz, die Lesekompetenz und die Übersetzungspraxis begleitend zum Kurs „Hebräisch für Lehrämtler“ wöchentlich zu wiederholen und zu verfestigen. In diesem Semester wird das Tutorium weitestgehend über die Plattform eCampus durchgeführt. „Online-Präsenzsitzungen“ werden Raum für bestehende Fragen bieten. Weitere Absprachen organisatorischer Art werden mit den Teilnehmern des Tutoriums stattfinden. 

 

Sprachkurs Ivrit I

Dozentin: Ofra Keck

Zeit und Ort: Di, 16 s.t.–17.30 Uhr; Do, 16.30 s.t.–18 Uhr

 

Sprachkurs Ivrit II

Dozentin: Ofra Keck

Zeit und Ort: Do, 18 s.t. - 19.30 Uhr

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