Der 42. Internationale Kongress für Moraltheologie und Sozialethik lädt vom 7. bis 10. September 2025 ins Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels ein. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Rosenberger und Prof. Dr. Christian Spieß von der Katholischen Privat-Universität Linz widmet sich die Tagung dem Thema "Gefühle und Ethik".
Im Mittelpunkt steht die in den Geisteswissenschaften zunehmend wichtige Rolle von Emotionen – ein Perspektivwechsel, der als "affective turn" bezeichnet wird und für die theologische Ethik noch fruchtbar gemacht werden kann. Gefühle wie Scham, Empörung, Trauer und Empathie sind grundlegend für ethische Überlegungen, wurden bisher jedoch in der moraltheologischen Diskussion nur am Rande betrachtet.
Das viertägige Programm umfasst acht Vortragseinheiten mit Beiträgen aus Neurowissenschaften, Psychologie, Soziologie und Philosophie. Die interdisziplinären Perspektiven beleuchten die Bedeutung von Gefühlen in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten und für die ethische Urteilsbildung.
Ergänzend bietet der Kongress verschiedene thematische Workshops zu Themen wie Empathie, religiösen Gefühlen und dem Verhältnis von Schuld und Moral. Am Montagabend findet eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Wutbürger und Gutmenschen" statt, die sich mit der Kultivierung von Gefühlen im ethischen Diskurs befasst. Am Dienstag führt eine Exkursion nach Linz mit Besichtigung des Doms und anschließender Eucharistiefeier. Den Abschluss bildet am Mittwoch eine interaktive Ertragssicherung mit Plenumsdiskussion.