Lehre
Hauptseminar (10100202) Entlaufene Mönche – Widerständige Nonnen. Klöster in der Zeit der Reformation
(M 17, LM1, M Auf 1 HTh., M Auf 2 syst./prakt./bibl. Theol., Auf Hist A/B)
Dienstag, 16-18 Uhr, (Seminarraum 1, 16.04.-07.05.2024,
ab 14.05.-16.07.2024 Wechsel in Seminarraum 3, Rabinstr. 8), 2 SWS
Die Reformation entfaltete einen kritischen Blick auf das Klosterwesen. Im Gefolge wurden zahlreiche Klöster aufgelöst, Mönche und Nonnen verließen ihre bisherige Lebensform. Das Seminar wird sich mit der Region Magdeburg/Halberstatt beschäftigen, in der eine große Anzahl von Frauenklöstern jeglichen Reformationsbemühungen trotzte.
Thema des Seminars werden die Beweggründe der Nonnen, die Bemühungen der Reformatoren und die wirtschaftlichen Bedingungen der Klöster sein.
Literatur:
Conrad, Anne (Hg.) „in Christo ist weder an noch weyb“. Frauen in der Zeit der Reformation und der Katholischen Reform (Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 59) Münster 1999, 69-94
Kleinehagenbrock, Frank u.a. (Hg.), Reformation und Katholische Reform zwischen Kontinuität und Innovation (Publikationen aus dem Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ 6) Würzburg 2019, 19-36
Leppin, Volker/Schneider-Ludorff, Gury (Hg.) Das Luther-Lexikon, Regensburg 214, 470f.
Muschiol, Gisela, …alhirr ist die gruntsuppe des babsttums. Selbst- und Fremdwahrnehmung katholischer Frauenkonvente zur Zeit der Reformation, in: Hirbodian, Sigrid/Scheible, Tabea/Schomann, Agnes (Hg.), Geistliche Frauen in der Reformation, Ostfildern 2022, 131-146.
Schrader, Franz, Die Visitationen der katholischen Klöster im Erzbistum Magdeburg durch die evangelischen Landesherren 1561-1651 (Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte 18) Leipzig 1978, 99-101.
Tacke, Andreas (Hg.) Kardinal Albrecht von Brandenburg. Bd.2: Essays, Regensburg 2006, 9-18.
Beginn: Dienstag, 16. April 2024
Seminar (10100174) D/MNKG: Von Antigenderismus bis Empowerment. Genderdiskurse in Christentum, Judentum und Islam
(Prof. Dr. G. Muschiol/Prof. Dr. von Stosch durch Sr. Jakoba Zöll, Mag. Theol./Dr. Kornelia Dockter)
(M 15 / M 23/LWP 3)
Dienstag, 10-12 Uhr, Seminarraum 1, 2 SWS
Spätestens mit dem Entstehen der gender und queer studies als wissenschaftliche Disziplin erleben auch die Religionen einen gender trouble. Geschlecht ist in Judentum, Christentum und Islam eine fest verankerte Größe, die in allen Bereichen des Religiösen eine strukturierende und reglementierende Rolle einnimmt.
Wie gehen Religionsgemeinschaften aus Judentum, Christentum und Islam mit den (neuen) Konzeptionen von Geschlecht um? Von entschiedener Verurteilung der ”Genderideologie”, religiös motiviertem politischen Aktivismus gegen Gendermainstreaming, rechtliche Gleichstellung von LGBTQIA+ Menschen und das Festhalten an bestehenden Konzepten, bis hin zu vertiefter wissenschaftlicher Auseinandersetzung, Entwicklung von LGBTQIA+ Theologie und Pastoral und politischem Aktivismus, variieren die Standpunkte. Und wie werden die eigenen Positionen begründet?
Literatur:
Bernd Schröder (Hg.), Harry Harun Behr (Hg.), Katja Boehme (Hg.), Bruno Landthaler (Hg.), männlich / weiblich / divers – Resonanz und Spannung der Geschlechter in Judentum, Christentum und Islam (Religionspädagogische Gespräche zwischen Juden, Christen und Muslimen) Berlin 2022.
Heimbach-Steins, Marianne/Könemann, Judith/Suchardt-Kroll, Verena (Hg.), Gender (Studies) in der Theologie. Begründungen und Perspektiven (Münsterische Beiträge zur Theologie, Neue Folge 4) Münster 2021.
Jeffers, Ann/Höpflinger, Anna-Katharina/Pezzoli-Olgiati, Daria (Hg.), Handbuch Gender und Religion, Göttingen 2021.
Omari, Dina (Hg.), Maaroufi, Asmaa (Hg.), Amirpur, Katajun (Hg.), Eine Frage des Geschlechts? Islamisch-theologische Perspektiven für eine gendergerechte Theologie der Gegenwart (Islam & Gender 3) Baden Baden 2023.
Strube, Sonja A. u.a. (Hg.), Anti-Genderismus in Europa. Allianzen von Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus. Mobilisierung - Vernetzung – Transformation, Bielefeld 2021.
Beginn: Dienstag, 16. April 2024
Hauptseminar (10100122) „Ist die Frau ein Mensch?“ Frauen- und Männerbilder im Christentum des Mittelalters
(M 17, M Aufbau 1 hist.Theol., Auf Hist A/B, M Aufbau 2 syst./prakt./bibl. Theol)
Montag, 16-18 Uhr, SR 1, Rabinstraße, 2 SWS
Auf einer spätantiken Synode diskutiert man die Frage, ob Frauen zu den Laien gehörten – und ob sie überhaupt als Mensch zu betrachten seien. Zum Glück, so könnte man spöttisch festhalten, kommt die Synode zu einem positiven Ergebnis.
Dennoch ist nicht zu verkennen, daß das mittelalterliche Christentum – in Anlehnung an bestimmte Rezeptionen neutestamentlicher Texte – durchaus ambivalente Bilder von Frauen und Männern entworfen hat. Gemeinsam wollen wir im Seminar diesen Ambivalenzen nachgehen: Im Mittelpunkt werden sowohl normative Texte als auch Erzählungen, sowohl theologische Entwürfe als auch historische Bilder stehen – die Autoren reichen von den gallischen Bischöfen über päpstliche Briefe bis zu Hildegard von Bingen, Thomas von Aquin und Heinrich Institoris.
Bemerkenswert ist, daß Frauenbilder des Mittelalters deutlich besser erforscht sind als Männerbilder. Männlichkeitsforschung kann man daher durchaus als Produkt feministischer Forschung begreifen. Das Seminar wird auch dieser forschungsgeschichtlichen Differenz ausreichend Zeit einräumen.
Einführende Literatur:
Brubaker, Leslie/Smith, Julia M. H. (Hg.), Gender in the Early Medieval World. East and West, 300 – 900, Cambridge 2004.
Dinges, Martin, Männer, Macht, Körper. Hegemoniale Männlichkeiten vom Mittelalter bis heute, Frankfurt 2005.
Förster, Gabriele, Gender im Fokus historischer Perspektiven: „Besonders tüchtig erscheint die holde Weiblichkeit“, Bern 2016.
Gause, Ute, Kirchengeschichte und Genderforschung. Eine Einführung in protestantischer Perspektive, Tübingen 2006.
Opitz-Belakhal, Claudia, Geschlechtergeschichte, Frankfurt 2018.
Pernoud, Régine, Frauenbilder im Mittelalter, Würzburg 1998.
Stieglitz, Olaf/Martschukat, Jürgen, Geschichte der Männlichkeiten, Frankfurt 2018.
Beginn: Montag, 16. Oktober 2023
Die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn setzt die Vortragsreihe mit dem Titel „Theologie für die Gegenwart. Perspektiven der theologischen Genderforschung“ im Sommersemester fort! In vier Abendvorträgen mit anschließender Diskussion werden konkrete Forschungsvorhaben der Theologischen Genderforschung innerhalb der Teildisziplinen der Katholischen Theologie beleuchtet. Sie vermitteln, über ein Semester hinweg, einen Einblick in dieses vielgestaltige und viel diskutierte Forschungsfeld.
jeweils 18:15 - 19:45 in Hörsaal XI (Hauptgebäude)
24. Oktober 2023 - Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Universität Münster
Theologisch-sozialethische Perspektiven auf geschlechtliche Vielfalt
07. November 2023 - Dr. theol. Rita Perintfalvi, Universität Graz
Antigenderismus in Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus.
Fallbeispiele aus Ungarn und Deutschland
21. November 2023 - Prof. Dr. Claus-Dieter Osthövener und Dr. Christiane Nagel, Universität Marburg
Von fundamentaltheologischen Reflexionen zu postkolonialen und interkulturellen Perspektiven
28. November 2023 - PD Dr. Aliyah El Mansy und Dr. Matthias Binder, Universität Marburg
Gendersensible Lektüre von Quellen. Methode und praktisches Beispiel.
12. Dezember 2023 - Prof. Dr. Gertraud Ladner, Universität Innsbruck
Spiritualitäten – gendergerecht?
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Gisela Muschiol