Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

„Räume, Bewegungen, Körperhaltungen. Kirchliche Inszenierung und bischöfliche Repräsentation im antiken Christentum“

Beschreibung

Der sog. „Spatial turn“ markiert in den Geistes- und Sozialwissenschaften der letzten zwei Jahrzehnte eine neue Ausrichtung und Fragestellung: Nach Fokussierungen auf die Zeit trat mehr und mehr die Kategorie des Raumes in ihren verschiedenen Dimensionen in das Zentrum der Forschung. Durch Arbeiten u. a. von Michel Foucault und Pierre Bourdieu wurden Räume in ihrer symbolischen, aber auch sozialen Bedingtheit und Mehrdimensionalität erkannt; in einer Soziologie des Raumes wurde seine Bedeutung für Gruppen und Individuen untersucht. In den Altertumswissenschaften und der Theologie wurde der Spatial turn vor allem in der Alten Geschichte, der Archäologie und der Liturgiewissenschaft rezipiert. In der kirchenhistorischen Forschung fand er hingegen bislang wenig Aufmerksamkeit.
Unter dem Titel „Räume, Bewegungen, Körperhaltungen. Kirchliche Inszenierung und bischöfliche Repräsentation im antiken Christentum“ soll das Wechselspiel von Räumen und Individuen in bzw. an verschiedenen Orten untersucht werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen hierbei literarische Beschreibungen des kirchlichen Gebäudekomplexes (u. a. Kirche, Bischofshaus und Annexbauten) sowie weiterer Felder, etwa Synoden, Prozessionen oder insgesamt des öffentlichen Raumes, im Verhältnis zu Personen (Klerikern und Laien). Vor dem Hintergrund neuerer Untersuchungen zur kirchlichen Institutionen- und Sozialgeschichte sollen Räume als wesentliche Kategorie der Inszenierung und Repräsentation wahrgenommen und interpretiert werden.

Exkursion Spanien
© Sebastian Lüke

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Hornung 




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