Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2025/26
Dozentin: Dr. Kirsten M. Schäfers
Modul: M8
dienstags, 12-13 Uhr (1 SWS), Hörsaal IV (Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg)
Gibt es (eine) Messias-Erwartung(en) in den Schriften des Alten Testaments und in welcher Kontinuität oder Diskontinuität steht sie zu den Messias-Erwartungen, die in den Schriften des Frühjudentums und des Neuen Testaments belegt sind? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten und in der Forschung umstritten. Die Vorlesung zeichnet zunächst die Verwendung des Titels „Gesalbter“ und die Vorstufen der Messias-Erwartungen im Alten Testament nach und analysiert dann ihre Rezeption, Weiterentwicklung und Umgestaltung bes. in der Septuaginta und in den Schriften aus Qumran.
Grundlegende Literatur:
John J. Collins, The Scepter and the Star. Messianism in Light of the Dead Sea Scrolls. Grand Rapids, MI 22010.
Torleif Elgvin, Warrior, King, Servant, Savior. Messianism in the Hebrew Bible and Early Jewish Texts, Grand Rapids, MI 2022.
Craig A. Evans, Art. Messiahs, in: Lawrence H. Schiffman/James C. VanderKam (Hg.), Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls, Oxford 2000. Online:
https://www.oxfordreference.com/view/10.1093/acref/9780195084504.001.0001/acref-9780195084504-e-322.
Heinz-Josef Fabry/ Klaus Scholtissek, Der Messias (NEB Themen 5) Würzburg 2002.
Michael A. Knibb (Hg.), The Septuagint and Messianism (BEThL 195), Leuven 2006.
Ernst-Joachim Waschke, Der Gesalbte. Studien zur alttestamentlichen Theologie (BZAW 306) Berlin 2001.
Ernst-Joachim Waschke, Art. Messias (AT), in: WiBiLex (2006). Online: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/27061/.
Dozentin: Dr. Kirsten M. Schäfers
Modul: LA 1 / Auf Bib A/B
montags, 10-12 Uhr (2 SWS), Hörsaal XV (Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg)
Tiere, Pflanzen und andere nicht-menschliche Entitäten bevölkern die Schriften des Alten Testaments und die Literatur des Alten Orients. Ihr ontologischer Status und ihre je eigene Agency, die ihnen in den Text- und Bild-Zeugnissen zugesprochen werden, spiegeln dabei nicht immer einheitliche Konzeptionen wider. Gleiches gilt für die Frage nach ihren je eigenen Gottesbeziehungen und ihren Beziehungen zu den Menschen. Die jüngere atl. Forschung hat sich diesen Phänomenen verstärkt zugewandt, beginnt aber gerade erst, ihre Ergebnisse in einen theologischen Dialog mit der rezenten historischen und kulturwissenschaftlichen Anthropologie zu bringen. Die Vorlesung kartiert den atl. Befund im Kontext des Alten Orients und zeigt Anknüpfungspunkte für zeitgenössische anthropologische Diskurse auf. Dabei wird u. a. Philippe Descolas zunächst paradox erscheinende programmatische Forderung nach einer „Anthropologie der Natur“ aufgenommen und ihre Leistungsfähigkeit für die Auseinandersetzung mit den atl. Traditionen getestet.
Grundlegende Literatur:
Davide D'Amico, Animals as Social Construction in the Hebrew Bible. Creation, Law, and Sacrifice (Animate theologies.focus 5), Freiburg im Breisgau 2023.
Philippe Descola, Die Ökologie der Anderen. Die Anthropologie und die Frage der Natur, Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer (Batterien N.F. 022), Berlin 2014.
Philippe Descola, Jenseits von Natur und Kultur, aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Mit einem Nachwort von Michael Kauppert (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2076), Berlin 32021.
Bernd Janowski/Ute Neumann-Gorsolke/Uwe Gleßmer (Hg.), Gefährten und Feinde des Menschen. Das Tier in der Lebenswelt des alten Israel, Neukirchen-Vluyn 1993.
Sara Kipfer u. a., Natur und Schöpfung (JBTh 34, Jahr 2019), Göttingen 2020.
Hilary Marlow/Mark Harris (Hg.), The Oxford Handbook of the Bible and Ecology, New York 2022.
Peter Riede, Im Spiegel der Tiere. Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (OBO 187), Freiburg, Schweiz/Göttingen 2002.
Dozentin: Mara Mantyk
Modul: M1 / LG 1 / Bas Bib
dienstags, 18-20 Uhr (2 SWS), Raum 05.039 (Rabinstraße)
Die alttestamentliche Exegese verfügt über einen ausdifferenzierten, historisch gewachsenen Methodenkanon. Eine wissenschaftliche Auslegung biblischer Texte setzt die Kompetenz ihrer Anwendung voraus. Ebenso erfordern das sachgemäße Verständnis der alttestamentlichen Forschungsliteratur und die Einordnung ihrer Ergebnisse eine Kenntnis der verschiedenen methodischen Zugänge zum Text.
Das Proseminar stellt die wichtigsten analogen und digitalen Hilfsmittel für die Erschließung und exegetische Untersuchung alttestamentlicher Texte vor. Es vermittelt einen Überblick über die Methoden alttestamentlicher Exegese. Der Schwerpunkt liegt auf literaturwissenschaftlichen und historisch-kritischen Methoden, deren Anwendung am Beispiel von Texten aus dem Abraham/Sara-Zyklus (Gen 11,27–25,11) eingeübt werden wird.
Dozent: Dr. Kirsten Schäfers
Modul: M15/23 / Auf Bibl A/B / LWP 1
montags, 14-16 Uhr (2 SWS), Seminarraum 1 (Rabinstraße)
In den Schriften des Alten Testaments sind Beziehungen zwischen menschlichen und göttlichen Akteuren zumeist als asymmetrische Abhängigkeiten qualifiziert. Je nach Textbereich variieren dabei die Details dieser Dynamik und die Agency, die den Akteuren explizit oder implizit zugesprochen wird, erheblich. Zudem finden sich in inner- wie außerbiblischen Textquellen Konzeptionen von Gott-menschlichen Abhängigkeiten, in denen sowohl göttliche Bedürfnisse als auch das Beziehungsgeschehen selbst eine Art (selbst-)begrenzende Wirkung auf göttliche Handlungsspielräume zu haben scheinen.
Diese Übung fokussiert daher die göttliche Rolle in den gott-menschlichen Beziehungskonstruktionen. Das Hauptinteresse liegt auf der Frage, wie göttliches Handeln durch und in göttlich-menschlichen Interaktionen begrenzt wird. Wie lassen sich diese Konzeptionen religionsgeschichtlich, theologiegeschichtlich, narratologisch bzw. erzählpragmatisch und systematisch (Theologie[n] des AT) fassen? Lässt sich nachweisen, dass die Autoren-Tradenten der alttestamentlichen Texte über diese Konstellationen nachgedacht haben? Gibt es Hinweise, dass diese Fragen die Autoren-Tradenten, wenn man so will, als ein „systematisches Problem“ beschäftigt haben? Gibt es ein diskursives Ringen um Antworten? Oder sind es „nur wir“, die diese Konzeptionen ex post erheben und problematisieren?
In der Übung werden zentrale altorientalische und alttestamentliche Texte zu göttlich-menschlichen Abhängigkeiten gemeinsam gelesen und interpretiert. Dabei findet auch eine vertiefende Einübung in den historischen Kontext dieser Texte und den Gebrauch der relevanten Editionen statt.
Leistungsnachweis:
Quellenpapier + Ausarbeitung anhand von Leitfragen im Umfang von 5 Seiten (12pt, 1,5 zeilig), fertiggestellt eine Woche vor der entsprechenden Sitzung.
Grundlegende Literatur:
Frank Crüsemann, Versuch über die drohende Vereinsamung Gottes, in: ders., Kanon und Sozialgeschichte. Beiträge zum Alten Testament, Gütersloh 2003, 250–262.
Jan-Dirk Döhling, Der bewegliche Gott. Eine Untersuchung des Motivs der Reue Gottes in der Hebräischen Bibel (HBS 61), Freiburg i Br. 2009.
Ute E. Eisen/Ilse Müllner (Hg.), Gott als Figur. Narratologische Analysen biblischer Texte und ihrer Adaptionen (HBS 82), Freiburg/Basel/Wien 2016.
Peter Machinist, The Dialogue of Pessimism Revisited, in: Hyun C. P. Kim/Tyler D. Mayfield/Hye K. Park (Hg.), Historical Settings, Intertextuality, and Biblical Theology. Essays in Honor of Marvin A. Sweeney (FAT 160), Tübingen 2022, 105–128.
Beate Pongratz-Leisten, The Sociomorphic Structure of the Polytheistic Pantheon in Mesopotamia and Its Meaning for Divine Agency and Mentalization, in: Mahri Leonard-Fleckman u. a. (Hg.), A „Community of Peoples“. Studies on Society and Politics in the Bible and Ancient Near East in Honor of Daniel E. Fleming (HSS 69), Leiden/Boston 2022, 269–299.
Tobias Schmitz, Die Dynamik der Reue Gottes. Eine Studie zu Semantik, Pragmatik und Motivgeschichte eines Interpretaments der Gott-Mensch-Beziehung (HBS 105), Freiburg i. Br. 2024.
Nathan Wasserman, The Flood: The Akkadian Sources. A New Edition, Commentary, and a Literary Discussion (OBO 290), Leuven 2020.
Julia Winnebeck u. a., The Analytical Concept of Asymmetrical Dependency, in: Journal of Global Slavery 8 (2023), 1–59.
Dozent: PD Dr. Bernd Biberger
Modul: M15/23 / Plus Bibl / LWP 1
Blocktermine: mittwochs, 14-18 Uhr, an folgenden Terminen: 05.11.; 19.11.; 03.12.2025; 07.01.; 14.01.; 21.01.2026 (2 SWS)
Dozentin: Dr. Kirsten M. Schäfers
Der Termin wird in Ansprache mit den Teilnehmenden festgelegt (1 SWS).
Anmeldung unter: k.m.schaefers@uni-bonn.de
Dozentin: Dr. Kirsten M. Schäfers
montags, 18-20 Uhr (zweiwöchentlich, 1 SWS), Teilnahme nach Einladung
Sprachkurs: Hebräisch I für Magister Theologiae
Dozent: Dominik Schlauß
dienstags, 12-14 Uhr (2 SWS)
Für die Teilnahme im Magisterstudiengang ist keine gesonderte Anmeldung über Basis oder per E-Mail notwendig. Kommen Sie gerne einfach zur ersten Sitzung.
Sprachkurs: Hebräisch I für Lehramt/Bachelor
Dozent: Dominik Schlauß
montags, 12-14 Uhr (2 SWS), Seminarraum 1 (Rabinstraße)
Für die Teilnahme im Lehramtsstudiengang ist keine gesonderte Anmeldung über Basis oder per E-Mail notwendig. Kommen Sie gerne einfach zur ersten Sitzung.
Tutorium zum Sprachkurs: Hebräisch I für Magister Theologiae
Dozentin: Katharina Orth
nach Absprache (2 SWS)
Tutorium zum Sprachkurs: Hebräisch I für Lehramt/Bachelor
Dozentin: Katharina Orth
nach Absprache (2 SWS)
Ivrit für Anfänger
Bei Interesse an einer Teilnahme an diesem Sprachkurs melden Sie sich bitte über das Sekretariat des alttestamentlichen Seminares an (sekretariat-at@uni-bonn.de). Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie weitere Informationen zum Kurs.
Ivrit für Fortgeschrittene
Bei Interesse an einer Teilnahme an diesem Sprachkurs melden Sie sich bitte über das Sekretariat des alttestamentlichen Seminares an (sekretariat-at@uni-bonn.de). Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie weitere Informationen zum Kurs.