Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Hinweise zu wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Kirchenrecht

Manche Hinweise zum Vorgehen und Absprachen beziehen sich dezidiert auf die Modulhausarbeit zu M12, die von zwei Prüfer*innen bewertet wird. Sollten Sie eine Arbeit abfassen, die nur von einer Person betreut und korrigiert wird, halten Sie mit dieser trotzdem Rücksprache zur Themenfindung, Schwerpunktsetzung und im weiteren Verlaufwährend des Schreibens Ihrer Arbeit.
Den prüfungsrechtlichen Fragen (Anmeldung, Fristen usw.) widmet sich ein eigenes Infoblatt. Ansprechpartner*in dazu ist immer das für Sie zuständige Prüfungsamt.


 Bitte beachten Sie unbedingt die folgenden Hinweise zur Modulhausarbeit in M12:

  • Das Modul wird durch eine Modulhausarbeit abgeschlossen, die von zwei Prüfern bzw. Prüferinnen in ihrer Gesamtheit bewertet wird. Die Gesamtnote ergibt sich als Mittel der beiden Bewertungen.
  • Die Modulhausarbeit beinhaltet eine fachübergreifende Thematik. Themenabhängige Schwerpunktsetzungen sind möglich.

Wählen Sie eine Fragestellung,

  • die Sie interessiert,
  • die in den Rahmen der jeweiligen Modulumschreibung passt und
  • die sich aus Sicht zweier am Modul beteiligter Fachdisziplinen bearbeiten lässt.
  • die präzise und kompakt genug ist, um im Rahmen ihrer Arbeit bearbeitet zu werden. Das Gespräch mit den Gutachter*innen kann bei der weiteren Eingrenzung helfen.

Themenbesprechung und Schwerpunktsetzung

1. Themenbesprechung und Schwerpunktsetzung mit dem*der Erstgutachter*in

Besprechen Sie das Thema/die Fragestellung und die beiden Fachperspektiven mit dem/der Erstgutachter/in. Im Gespräch lässt sich das besser entwickeln, manches verflüssigt sich, offene Fragen können beantwortet und Unsicherheiten ausgeräumt werden. Vor allem hilft das Gespräch Ihnen, das Thema/die Fragestellung zu beschränken. Je klarer und präziser, desto einfacher wird für Sie das eigenständige Forschen. Der*Die Erstgutachter*in überlegt mit Ihnen die zweite fachliche Perspektive, die Sie sich gewählt haben. Möglicherweise gibt es bessere Liaisonen. Sind Sie unsicher, welches andere Fach zu Ihrem Thema/Ihrer Frage passt, macht das nichts: besprechen Sie das mit dem/der Erstgutachter/in.

2. Themenbesprechung und Schwerpunktsetzung mit dem*der Zweitgutachter*in

Besprechen Sie Thema/Fragestellung in gleicher Weise mit dem*der Zweitgutachter*in.

Recherchieren Sie Literatur, die für Ihr Thema/Ihre Fragestellung relevant ist.
 Lesen Sie. Exzerpieren Sie. Beginnen Sie, den Stoff zu gliedern. Ein guter Ausgangspunkt kann auch immer die Literatur aus den Lehrveranstaltungen sein.Für die qualifizierte Literaturrecherche steht bspw. die bibliographische Datenbank „Index Theologicus“ (IxTheo) zur Verfügung, frei zugänglich unter der Adresse: http://www.ixtheo.de. Informationsquellen wie die Wikipedia unterliegen keiner Qualitätskontrolle – sie sind nicht zitierfähig und können die Benutzung von Fachlexika bzw. Fachliteratur keinesfalls ersetzen. Bei der Behandlung fächerübergreifender Zusammenhänge leistet ergänzend die Datenbank „Internationale Bibliographie der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur“ (IBZ) wertvolle Dienste (http://refworks.reference-global.com/IBZ). Für Literaturrecherchen im Bereich der Bioethik sei auf die Möglichkeiten hingewiesen, die das Deutsche Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften „DRZE“ in Bonn bietet (www.drze.de); dort findet sich auch eine umfangreiche Präsenzbibliothek. Beachten Sie für weitere kirchenrechtliche Ressourcen bitte auch die Hinweise im Rahmen der Sonderfälle kirchenrechtlichen Zitierens.

  1. Entwickeln Sie aus der Literatur, mit der Sie sich auseinandergesetzt haben, eine Gliederung, indem Sie sich für eine Ordnung Ihres Materials entscheiden (bspw. sachlogisch/chronologisch/zunächst aus den Perspektiven der beiden gewählten Fächern, die sie in einem weiteren Schritt ins Gespräch miteinander bringen). Auf Wunsch geben Ihnen die Gutachter*innen eine Rückmeldung zum ersten Entwurf Ihrer Gliederung.
  2. Die Gliederung einer Arbeit kann numerisch oder alphanumerisch erfolgen, nur müssen Sie sich für ein System entscheiden. Es darf keine Unterpunkte geben, die allein stehen, aber auch keine gleiche Überschrift für Punkt und Unterpunkt. Die Gliederung ist aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich. Dieses ist graphisch übersichtlich zu gestalten, d.h. vor neuen Hauptteilen sind Leerzeilen einzuschieben oder Unterpunkte einzurücken.
  1. Zu Beginn ist eine Fragestellung für das gesamte Thema oder gegebenenfalls für die Unterpunkte zu formulieren, auf die später zu antworten ist. Solche Fragen kann man aber erst formulieren, wenn man sich in die Materie schon eingelesen hat. Stellt sich in Ihrem Schreibprozess heraus, dass sich ihr Thema oder Ihre Schwerpunktsetzung ändern, nehmen Sie rechtzeitig Kontakt mit den Gutachter/innen auf.
  2. Mit Ihrer Arbeit möchten Sie Ihre*n Leser*in über ein Thema informieren und von einer Argumentation überzeugen, die er*sie nicht kennt. Beleuchten Sie also (im Rahmen des Möglichen) alles, was für Ihr Argumentes notwendig ist. Dazu gehören auch Hintergründe und Positionen, die sie begründet nicht teilen.
  3. Fangen Sie früh an. Vermeiden Sie, alles in einem Zug und unter großem Druck schreiben zu müssen. So behalten Sie die Chance zu Distanz und Selbstkritik.
  4. Häufige Fehler sind: Beschreiben – moralisch Urteilen – und/oder unvermittelt Abbrechen. Richtig ist: Informieren – Erklären –  argumentativ schlüssig überzeugen.
  5. Wer schreibt, ist wie ein*e (Museums-)Führer*in. Wenn Sie ein*e guter Führer*in sind,  nehmen Sie Einwände bereits vorweg und leiten den*die Leser*in durch ihr Thema.
  6. Achten Sie auf grammatikalische und orthographische Korrektheit, sie trägt zum vertrauenswürdigen und überzeugenden Eindruck Ihrer Arbeit bei. Sprache und Schrifttext sind zentrale Ausdrucksformen geisteswissenschaftlicher Kommunikation. Sie sollten dementsprechend sorgfältig und möglichst fehlerfrei eingesetzt werden. Lesen Sie Ihre Texte Korrektur. Bitten Sie andere um kritische Lektüre. Nehmen Sie ggf. professionelle Korrekturhilfe in Anspruch. Fehler in Orthographie, Interpunktion oder Grammatik, die über das übliche „Flüchtigkeitsmaß“ hinausgehen, führen zu Notenabzug.
  7. Achten Sie auf inklusive/geschlechtergerechte Sprache in Ihrer Hausarbeit. Eine Handreichung zu Formulierungen findet sich auf den Seiten des zentralen Gleichstellungsbüros der Universität Bonn.
  8. Vermeiden Sie komplizierte Sätze und Fremdwörter. Ziel: Einfache Verständlichkeit. Im Seminar oder in der Sprechstunde können Sie auf viele Arten zu klären versuchen, was Sie meinen: Nachfragen, Mimik, Gestik. Der*die Leser*in kann all das nicht. Ihm*Ihr müssen Sie sich beim ersten Mal verständlich machen.
    Grundfrage: Ist das die klarste und einfachste Art es zu sagen?
  9. Achten Sie auf Ihre Forschungsfrage. Sie kann auf verschiedenen Weisen beantwortet werden – Es kommt auf Ihre sachliche, nicht emotionale, Begründung an, die Sie aus der Literatur und Ihrer Auseinandersetzung mit ihr entwickeln. Wenn Sie um ein Urteil gebeten werden, kann es mehrere zulässige Antworten geben. Entscheidend ist, dass und wie sie es begründen und nicht nur behaupten.
  10. Die Darlegung enthält Wiedergaben von Quellen und Autorenmeinungen, aber auch eigene Gedanken. Beides darf nicht verwechselt oder ohne Unterscheidung vermischt werden. Quellen und fremde Meinungen müssen nachgewiesen werden, eigene Überlegungen nicht. Diese müssen aber nachvollziehbar präsentiert werden.
  11. Die Kanonistik ist eine Disziplin mit theologischem und rechtswissenschaftlichem Charakter. In der wissenschaftlichen Arbeit ist die Befassung mit Rechtsnormen zentral. Hierzu gehört eine saubere Quellenarbeit, die sich am Normtext orientiert, auch wenn sie zur Interpretation von Normen Kommentar- und Sekundärliteratur konsultiert. Entnehmen Sie Rechtsnormen den entsprechenden Rechtsquellen und vermeiden Sie eine Zitation von Rechtsnormen aus der Sekundärliteratur oder die Angabe von Meinungen aus der Rechtsprechung, ohne Fundstellen der Entscheidungen zu benennen.
  12. Der Nachweis von Literatur erfolgt je nach direkter (= wörtliches Zitat) oder indirekter Wiedergabe (= mit eigenen Worten) verschieden, in jedem Fall aber eindeutig, gleichförmig und genau. Seitenzahlen sind genau anzugeben, also nicht durch Formeln wie „212ff.“. Direkte Zitate müssen buchstabengetreu stimmen, Fehler sind wiederzugeben und mit „[sic]“ zu versehen, um das Zitat nicht zu verfälschen. Auslassungen in einem zitierten Text sind mit Auslassungszeichen […] kenntlich zu machen.Es gibt unterschiedliche Zitierweisen in wissenschaftlichen Publikationen. Entscheiden Sie sich für eine. Die Zitierweise muss einheitlich sein. Bitte beachten Sie unbedingt auch die Hinweise zum kirchenrechtlichen Zitieren.
  13. Im Internet publizierte Beiträge werden im Literaturverzeichnis ebenfalls angegeben und wie folgt zitiert: "Autor/in, Titel (ggf. Untertitel), Link (abgerufen am DATUM)“. Ob Sie für diese Publikationen eine eigene Kategorie im Literaturverzeichnis erstellen, bleibt Ihnen überlassen.
  14. Der Hinweis „ebd.“ ist nur erlaubt, wenn die Fundstellenangabe mit der vorhergehenden identisch ist. Dieser Hinweis sollte erst als letzter Schritt des Abfassens einer Arbeit eingesetzt werden, sodass Sie im Falle einer Überarbeitung keine Quellenangabe „verlieren“.
  15. Das Literaturverzeichnis listet alle und nur die Literatur auf, die auch in der Arbeit verwendet wird, nicht diejenige, die Sie lediglich gelesen (oder recherchiert) haben.
  1. Überprüfen Sie Ihre Arbeit nochmals auf grammatikalische und orthografische Korrektheit.
  2. Überprüfen Sie Ihre Fußnoten, Quellenangaben und das Literaturverzeichnis.
  3. Wenn Sie fertig sind, fragen Sie sich: Verstehe ich alles, was ich geschrieben habe? Fragen Sie Kommilitonen/innen oder andere Ihnen vertraute Personen das Gleiche. Fordern Sie Kritik ein. Seien Sie nicht empfindlich.
  4. Um im Verdachtsfall überprüfen zu können, ob eine Arbeit ganz oder teilweise aus dem Internet kopiert wurde, müssen Seminararbeiten grundsätzlich in einer Druckfassung, wie auch elektronisch als pdf-Datei eingereicht werden (per E-Mail).
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