Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2018/19

Vorlesung: Exegese und Theologie des Koheletbuches

Dozent: Prof. Dr. Ulrich Berges

Zeit: Mo, 10–12 Uhr; Do, 12–13 Uhr

Ort: Mo: HS XV; Do: HS XIII

Zuordnung zum Studiengang: M16 / LM 1 (dafür Ende in der 51. KW)

Das Buch Kohelet gehört in die weisheitliche Literatur des Alten Testaments und des Antiken Orients. Die Grundfrage, die alles in diesem philosophischsten Buch des AT durchzieht, ist die nach den Bedingungen und Möglichkeiten der Erfahrung von »Glück«. Diese Frage spitzt sich zu, weil sie vor der unausweichlichen Wirklichkeit des für einen jeden Menschen sicheren Todes gestellt wird. Alles und jedes hat Anfang, Zeit und Ende und in dieser Spanne des Seins muss sich die von Gott geschenkte Möglichkeit zur Freude realisieren. Alles ist vergänglich, aber nicht sinnlos, wenn und insofern der Mensch den »Tag pflückt« (Carpe diem) und die Momente des Glücks als von Gott gewährten Anteil an dessen unverfügbarer Ewigkeit dankend wahr- und annimmt.

 Hinweis: Eine hebräische Lektüre zu Kohelet wird im SoSe 2019 angeboten (M 15/23).

Vorlesung: Schöpfungstexte im Alten Testament

Dozent: Prof. Dr. Ulrich Berges

Zeit: Do, 10–12 Uhr

Ort: HS VII

Zuordnung zum Studiengang: M6 / BA / LA 1

Die biblischen Schöpfungstexte (bes. Gen 1–3) gehören zu den bekanntesten Passagen des AT und haben auf die christliche Theologie und und das von ihr beeinflusste Weltverständnis einen enormen Einfluss ausgeübt. Diese Texte gehören der Gattung mythischen Erzählens an, die keine vor-naturwissenschaftliche Erklärung der Welt bietet, sondern die Tiefendimension von erlebter Wirklichkeit offenlegt. »Am Anfang« meint ein Urgeschehen, das die Grundkonstanten jeder Zeit beinhaltet. Nicht das »Nichts« ist der «Gegenspieler von Schöpfer und Schöpfung, sondern das Chaos in den Erscheinungsweisen von Finsternis, Urflut und Sturm. Die Unterscheidung zwischen Mann und Frau sowie die Bedeutung von Freiheit und Schuldfähigkeit zeichnen diese Kapitel des Weiteren aus.

Seminar: Der Fremde im AT

Dozent: Prof. Dr. Ulrich Berges

Zeit: Mo, 14–16 Uhr

Ort: Seminarraum 2

Zuordnung zum Studiengang: LFD 1

Der/die/das „Fremde“ beschäftigt nicht nur aktuelle politische Debatten, es nimmt auch einen großen Raum in den Texten des Alten Testaments ein und das auf sehr vielfältige und teils auch widersprüchliche Weise. So wird, um nur zwei Beispiele zu nennen, bei der Bestimmung der eher inklusiv ausgerichteten Rechte und Pflichten des Fremdsässigen in Israel im Deuteronomium Israels Ägypten- und Exoduserfahrung zum bestimmenden ethischen Argument während in Esra-Nehemia das Nachkommenschaftsmotiv in ein exklusivistisches Modell des „heiligen Samens“ transformiert wird. Das Seminar erschließt die alttestamentlichen Fremden- und Fremdheitsdiskurse durch eine sorgfältige begriffliche Grundlegung und einen Überblick über die (religions-)geschichtlichen Hintergründe, auf die dann die Exegese ausgewählter Schlüsseltexte aufbaut.

Literatur: J. Schreiner/R. Kampling, Der Nächste – der Fremde – der Feind. Perspektiven des Alten und Neuen Testaments (NEB Themen 3), Würzburg 2000. 

U. Berges/S. Kirschner, Flucht und Vertreibung im Alten Testament. Spurensuche im Pentateuch und Rut für eine biblische Fremdenethik, in: M. Becker u.a. (Hg.), Fluchtpunkt Integration. Panorama eines Problemfeldes, Wiesbaden 2018, 135–148.

Anforderungen:  Sprachkenntnisse des Hebräischen

 Leistungsnachweise: Zu erbringende Studienleistungen sind ein Referat und eine benotete Hausarbeit in Kombination mit dem fachdidaktischen Anteil des Moduls (50:50). Umfang: 20.000 und höchstens 40.000 Zeichen inkl. Leerzeichen und Anmerkungen. Erstellte Arbeitsblätter etc. werden im Anhang aufgeführt. 

 

Seminar: Zionstheologie im Alten Testament

Dozent: Prof. Dr. Ulrich Berges

Zeit: Do, 16–18 Uhr

Ort: Seminarraum 4

Zuordnung zum Studiengang: M14 / BA

Neben der geographischen und topographischen Einordnung des Zion/Zionberges auf dem Gelände der Stadt Jerusalem hat die metaphorische und theologische Bedeutung im AT ein ganz zentrales Gewicht. Sowohl in den prophetischen Gerichts- und Heilsaussagen als auch im Psalter spielt diese Größe eine eminent wichtige Rolle. Zion ist mehr als nur ein Gelände, sie ist auch eine Gestalt, die ihrem Gott als königliche Braut und ihren Kindern aus Israel und den Völkern als Mutter gegenübertritt. Die Zionstheologie ist eine der größten Triebfedern für die Bewältigung des babylonischen Exils und den Aufbruch in die Zeit danach.

Hinweis: Das Seminar wird auch im SoSe 2019 angeboten und ist dann auch für LA 1 geöffnet.

Literatur: U. Berges, "Die Zionstheologie des Buches Jesaja", Estudios Biblicos 58 (2000), 167¬‒198.

Ders., Kann Zion männlich sein? ‒ Klgl 3 als 'literarisches Drama' und 'nachexilische Problemdichtung', in: M. Augustin/H.M. Niemann (Hg.), "Basel und Bibel". Collected Communications to the XVIIth Congress of the International Organization for the Study of the Old Testament (IOSOT), Basel 2001 (BEATAJ 51), Frankfurt/M. 2004, 235‒246. 

Ders., Zion and the Kingship of YHWH in Isaiah 40-55, in: A.L.H.M. van Wieringen/A. van der Woude (Hg.), “Enlarge the Site of Your Tent”. The City as Unifying Theme in Isaiah (OTS 58), Leiden 2011, 95‒119.

C. Körting, Zion in den Psalmen (FAT 48), Tübingen 2006.

E. Otto, Art. Zion, ThWAT VI, 994–1028.

A. Spans, Die Stadtfrau Zion im Zentrum der Welt. Exegese und Theologie von Jes 60–62 (BBB 175), Göttingen 2015.

Anforderungen: Sprachkenntnisse des Hebräischen

 Leistungsnachweise: Zu erbringende Studienleistung ist die Übernahme eines Referates mit schriftlicher Ausarbeitung zur Vervielfältigung an die Teilnehmer/innen des gemeinsamen Zion-Seminars.

 
Proseminar: Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese

Dozentin: Dipl. theol. Kirsten Schäfers, M.A.

Zeit: Do, 14–16 Uhr

Ort: Seminarraum 4

Zuordnung zum Studiengang: M1 / LG1 / BA

Aufgrund des Moduls M0 beginnt die Veranstaltung erst am 18. Oktober!

Die alttestamentliche Exegese verfügt über einen ausdifferenzierten, historisch gewachsenen Methodenkanon. Eine wissenschaftliche Auslegung biblischer Texte setzt die Kompetenz ihrer Anwendung voraus. Ebenso erfordern das sachgemäße Verständnis der alttestamentlichen Forschungsliteratur und die Einordnung ihrer Ergebnisse eine Kenntnis der verschiedenen methodischen Zugänge zum Text. Das Proseminar stellt die wichtigsten analogen und digitalen Hilfsmittel für die Erschließung und exegetische Untersuchung alttestamentlicher Texte vor. Es vermittelt einen Überblick über die Methoden alttestamentlicher Exegese. Der Schwerpunkt liegt auf literaturwissenschaftlichen und historisch-kritischen Methoden, deren Anwendung am Beispiel von Texten aus dem Abraham/Sara-Zyklus (Gen 11,27–25,11) eingeübt werden wird.

Literatur: T. Hieke/B. Schöning, Methoden alttestamentlicher Exegese (Theologie kompakt), Darmstadt 2017.

S. Kreuzer/D. Vieweger u.a., Proseminar I – Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart u.a. 22005.

Anforderungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse sind, wie in der Studienordnung vorgesehen, keine Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Bereits erworbene Sprachkenntnisse werden aber begrüßt (auch parallel zum Seminar erworbene) und durch differenzierte Lehr- und Lerninhalte adressiert. 

 Leistungsnachweis: Zu erbringende Studienleistungen sind die Vorbereitung der Sitzungen und Erledigung von Hausaufgaben sowie eine bestandene Proseminararbeit, in der die selbstständige Anwendung der erlernten Methoden nachgewiesen wird. Die Proseminararbeit ist im Anschluss an das Seminar zu verfassen.


Übung: Lektüre „Ausgewählte Texte aus dem Pentateuch“

Dozentin: Dipl. theol. Kirsten Schäfers, M.A.

Zeit: Mo, 14–16 Uhr

Ort: Seminarraum 5

Zuordnung zum Studiengang: M15 / M23 (3 LP)

In der Lektüre werden gemeinsam wichtige Kapitel aus allen fünf Büchern des Pentateuch gelesen und übersetzt. Für ausgewählte Verse wird auch die Textgeschichte (LXX, Qumran, Samaritanus) in den Blick genommen. Darüber hinaus wird Raum für inhaltlich-exegetische Diskussionen über das Gelesene sein. Das Lektüreprogramm umfasst Gen 4,1–16 (Kain und Abel); Ex 32–34 (Sinaiperikope); Lev 10 (Nadab und Abihu); Num 6,22–27 (Aaronidischer Segen); 12 (Kritik an Mose durch Mirjam und Aaron); Deut 1–3 (Rückblick des Mose) und kann ggf. um Lektürewünsche der TeilnehmerInnen ergänzt werden.

Textgrundlage:

Biblia Hebraica Quinta [BHQ]. Bd. 5: Deuteronomy prepared by Carmel McCarthy, hg. v. Adrian Schenker u.a., Stuttgart 2007; oder: Biblia Hebraica Stuttgartensia [BHS], hg. v. Karl Elliger/Rudolf Kittel, Studienausgabe, ed. 5. emendata, opera Adrian Schenker, Stuttgart 1997; sowie jeweils eine wissenschaftliche Übersetzung, die allen TN im Kurs zur Verfügung gestellt wird.

Empfohlene Hilfsmittel: s. die Angaben in BASIS

W. Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Wörterbuch über das Alte Testament, neu bearbeitet von R. Meyer u. H. Donner [Ges18], Berlin 182013; oder: 

W. Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Wörterbuch über das Alte Testament [Ges17], Berlin 171962.

Konzise und aktualisierte Ausgabe des Hebräischen und Aramäischen Lexikons zum Alten Testament [KAHAL], hg. v. W. Dietrich u. S. Arnet, Leiden/Boston 2013.

Interlinearübersetzung Altes Testament, hebr.-dt. Bd. 1: Genesis–Deuteronomium, hg. v. Rita Maria Steurer Witten/Stuttgart 32014.

Elberfelder oder Zürcher Bibel

Bibleworks 7, 9 (zugänglich über ULB) oder 10 oder Accordance 12 oder eine ältere Version

Anforderungen: Hebräischkenntnisse sind erwünscht. Auch Griechischkenntnisse werden begrüßt.

 Leistungsnachweis: Vorbereitung der Lektüretexte, Lesen/Übersetzen in der Sitzung, aktive Teilnahme in der Diskussion der Texte. Referat: Vorbereitung und Erschließung der Textgrundlage für jeweils eine Sitzung nach einem vorgegebenen Schema bis spätestens 1,5 Wochen vor dem Termin. Das zusammengestellte Material wird dann für alle TN zur Verfügung gestellt und bildet die Arbeitsgrundlage der jeweiligen Sitzung.


Übung: Gottes Bund mit Israel - Bundestheologische Ansätze im Alten Testament

Dozent: PD Dr. Bernd Biberger

Zeit: Mi, 14–18 Uhr

Daten: 24.10.; 05.12.; 12.12.; 19.12.; 16.01.; 23.01.

 

Oberseminar

Dozent: Prof. Dr. Ulrich Berges

Zeit: Mo, 18–20 Uhr (vierzehntäglich)

Ort: Seminarraum 4

Zuordnung zum Studiengang: Promotion

 

Sprachkurs Hebräisch I

Dozent: Dr. Bernd Obermayer

Zeit: Mi, 17–19 Uhr

Ort: Seminarraum 4

 

Sprachkurs Hebräisch (Lehramt)

Dozent: Mag. theol. Sebastian G. Kirschner B.A.

Zeit: Mi, 16–18 Uhr

Ort: Seminarraum 1

 

Ivrit I

Dozentin: Ofra Keck

Zeit: Mi 16–18 Uhr; Fr, 11–13 Uhr

Ort: Seminarraum 2 (am 12.10. Seminarraum 5)

 

Ivrit II

Dozentin: Ofra Keck

Zeit: Mi, 18–20 Uhr

Ort: Seminarraum 2
 
 
 

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